Zwischen Italien und Frankreich

Wer hätte gedacht, dass wir Italien so schnell schon wieder verlassen würden 🤔 ??? Nachdem wir aber endlich die Sturmtage in Castelsardo hinter uns lassen konnten, zog es uns in die Natur.

Insofern war für uns klar, dass wir nicht nach Bonifacio segeln würden. Auch, wenn jeder sagt, dass man da unbedingt hin müsse und auch, wenn die Klippen aus der Ferne schon sehr verlockend aussahen.

Erstmal keine Stadt mehr, lieber erstmal in eine menschenleere Ankerbucht auf einer Insel. Da waren unsere Kleinen mit uns einer Meinung. Auch die, vor allen Dingen Tobi, wollten unbedingt die Schlauchbootsaison einläuten.

Wir landeten also bei der Inselgruppe Lavezzi, und dort in der angeblich schönsten Ankerbucht im Süden Korsikas. Und das ist dann halt Frankreich. Ein bisschen peinlich war es uns schon, dass wir gar keine französische Gastlandsflagge mehr dabei hatten. Wir hatten ja seit dem Atlantik Frankreich “eigentlich” hinter uns gelassen… nun gut, sie werden uns das verzeihen 😉 .

Warum wir nach einer Nacht gleich wieder umankerten – aber nur kurz um die Ecke – seht Ihr gleich im Video. Lag übrigens nicht an diesem potentiellen Angelglück:

Aber, die Türkis schimmernde Wasserfarbe war einfach der Hit. Wir hatten es gut getroffen.

Aber die unzähligen Tagestouristen an diesem Tag auch. Immerhin erhielten sie ein zusätzliches Fotomotiv…kaum waren sie dem Ausflugsboot entsprungen, den schmalen Wanderweg an der Bucht entlang gegangen, zückten auch schon zig Handys, um die Schönheit der Insel mit einem Segelboot zu komplettieren 😉🤪 . Erst spät nachmittags hatten wir die Insel für uns, und das im wahrsten Sinne. Alle Touris waren abgeholt, keine andere Ankercrew kam an Land. Großartig. Also dann mal los:

Gerne wären wir dort länger geblieben – das Wetter ließ uns aber keine Wahl. Es nahte erneuter Mistral aus Westen, so dass wir uns in den ruhigeren Osten Sardiniens verdrücken wollten. Und dies in zwei, drei Etappen. Zuerst also durch das grandiose Maddalena Archipel. Ein Traum jedes Seglers, da man hier meist wellenfrei segeln kann. Uns ging es genauso, und wir genossen die Strecke durch die Wasserstraßen zwischen Sardinien und diesem Archipel.

Gelandet sind wir in Porto Ottiolu, einem netten Ort mit privater Marina südlich von Olbia.

In Ottiolu lagen wir nun drei Nächte am Steg und konnten mal wieder zu Fuß die Umgebung erkunden. Wie man oben sieht, lockt hierfür der Sandstrand auf der einen Hafenseite, aber vor allen Dingen auch der Küstenwanderweg mit Hügeln auf der anderen.

Die blühende Pflanzenwelt begeisterte uns hinter jeder Biegung. Viel in Gelb, aber auch Blüten in weiß, rosa und lila zeigten ihre Pracht. Der Frühling hat wirklich was für sich auf dieser Insel.

Die Hafenanlagen machten einen guten Eindruck, die Chefin – eine kleine, etwas knurrige, aber doch zugängliche Italienerin – hatte ‘ihre’ Männer im Griff und die Restaurants und Cafés an der Hafenmeile luden zum Verweilen ein. Viele Schiffe lagen auch nicht an den Stegen, und so fragten wir nach einem Jahresliegepreis für unser Schiff. Na, da hielten wir uns doch gleich mal an der Tischkante fest und schluckten heftig: € 9.900,- für unsere 38 ft. Was für ein Schnäppchen 😳🧐 . Nun gut, war ja nur mal so ein kurzer Gedanke.

Also zogen wir weiter. Aber, halt, vorher zeigen wir Euch noch in 21 kurzweiligen Minuten die Highlights zwischen Castelsardo und Ottiolu. Inklusive neuester Technik an Bord, unfreiwilligen Seeduschen, tierischen Steinen und viel Segelspaß.

6. Etmal am 17. April von Castelsardo zum Ankerplatz auf Lavezzi – 36 Meilen (24 segelnd)
7. Etmal am 21. April weiter in die Cala Marinella – 32 Meilen, davon 31 segelnd
8. Etmal am 22. April weiter nach Porto Ottiolu – 33 Meilen, davon 11 segelnd