Umgeben von UNESCO Weltkulturerbe

Als wir uns für den Winterliegeplatz auf Sizilien entschieden hatten, standen Gründe wie Sicherheit im Hafen, Kosten, Flugmöglichkeiten nach/von Hamburg, Infrastruktur im Hafenumfeld und die positiven Hinweise auf die Yachty-Community im Vordergrund. Ziemlich sekundär waren regionale, potentielle Sightseeing-Highlights angesiedelt.

Umso grandioser, dass wir zufällig in einer Region gelandet sind, die, neben schöner Landschaft und Küste, zauberhafte Städte mit einem UNESCO Weltkulturerbe-Siegel beherbergt. Es geht um das sogenannte VAL DI NOTO. Hierbei handelt es sich um einen historischen Verwaltungsbezirk, der den Südosten Siziliens abdeckte. Mit einem Tal bei der Stadt Noto hat der Begriff also nichts zu tun. Nichtsdestotrotz liegt Noto in diesem Gebiet.

Diese Region bzw. die dort angesiedelten Orte wurden durch das Erdbeben auf Sizilien 1693 fast vollständig zerstört und danach zeitgleich wieder aufgebaut. So entstand ein weitgehend einheitlicher, urbaner und architektonischer Charakter im Stil des sizilianischen Barocks. Seit 2002 zählen zu den acht Weltkulturerbe-Städten u.a. Modica (wo wir schon waren), Catania und eben Ragusa und Noto.

Tja, das hatten wir also Ausflugsmöglichkeiten par excellence direkt vor der Tür. Na gut, sagen wir mal im Umkreis von 150 Kilometern, wobei Catania das weitentfernteste Ziel ist.

Seit 1703 wurde Noto also wieder zu seiner heutigen Pracht aufgebaut. Bevorzugtes Baumaterial für Kirchen und Paläste war heller Kalktuff aus der Umgebung. Und der macht sich genial als Kontrast zu dem blauem Himmel, den wir an unserem Besuchstag hatten.

Blick auf das gegenüberliegende Rathaus, ein ehemaliger Palast

Ob nun weitere Kirche

oder das erste Theater am Platz,

die Gebäude sind einfach imposant und wunderschön anzusehen.

Für uns ist allerdings ein weiterer Kontrast ganz wichtig. Nämlich die Abwechslung zwischen Stadt und Land. Konkret hieß das für uns, dass wir aus der Innenstadt Notos direkt in ein angrenzendes Tal gefahren sind. Natur im Übermaß. Und spannenderweise mit ganz vielen Flußläufen, die die Fahrbahn queren 😳. Warum wir unseren Pkw stehen lassen mussten und, früher als geplant, den Fußmarsch starteten, seht Ihr natürlich gleich im Video.

Wenn uns jemand im Vorfeld gesagt hätte, wie GRÜN Sizilien ist, hätten wir uns das trotzdem kaum so vorstellen können.

Einen weiteren imposanten Anblick bieten historische Brücken, die Stadtteile an den Hängen der Berge miteinander verbinden. Oft abgelöst durch moderne Bauten für den Straßenverkehr. Aber, eine ist in der Provinzhauptstadt RAGUSA nicht zu übersehen.

Die Altstadt Ragusa, Ragusa Ibla, gehört ebenfalls zum Weltkulturerbe und ist mit ihren Gassen und versteckten Plätzen eine sizilianische Barockperle. Typisch für Ragusa sind die spätbarocken Paläste mit den stark verzierten Balkonen, von denen jeder einzelne mit seinen Figuren eine Geschichte erzählt.

Ragusa Ibla

Unzählige schmale Gassen und Treppen, verwinkelte Häuschen und Wohnungen, und dazwischen immer wieder ein stattliches Gebäude prägen die Städte im Val di Noto.

Uns wird es so schnell nicht an Sightseeing-Möglichkeiten mangeln. Also, wenn denn an Bord alles aus technischer Sicht erledigt ist. Und da gab es natürlich auch noch zwei große Themen, die wir Euch gleich vorstellen. Außerdem spielen Blumenkohl, Oliven und Bananen noch ein paar Rollen…😉😃.

Lehnt Euch zurück und genießt knapp 24 Minuten sizilianisch-geprägte Unterhaltung.