Im Prinzip unterscheidet sich der Monat April in Sizilien nicht besonders von dem in Hamburg. Ok, ein paar Grad mehr dürften es in Süditalien natürlich sein. Aber, was die Launigkeit des Wetters angeht oder, im positiven Sinne, die Aufbruchstimmung im Frühling, gibt es nur marginale Unterschiede.
Das Hauptthema auf den Stegen in unserem Winterquartier wurde der Abfahrtstermin jeder einzelnen Yacht. Wann geht es los, wo wollt ihr hin, welche Ziele habt ihr diese Saison? Und, was, bei euch geht es übermorgen schon los??? Tja, so erklang es an jedem Liegeplatz, und so reihte sich ein Abschiednehmen am Vorabend oder das große Winken beim Ablegen aneinander. Keine wirklich traurige Stimmung, sondern eher verbunden mit viel Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit sowie die Freude auf das Wiedersehen mit Einigen unterwegs in Griechenland oder eben im kommenden Winter wieder in MdR. Wir Fahrtensegler genießen das, diese teils intensiven Freundschaften für kurze Zeit und eben auch das unkomplizierte Loslassen, wenn sich Wege trennen. WhatsApp funktioniert ja zum Glück überall 😉😀 .
Auch für uns war es dann soweit. Warum wir erst am 2. Mai ablegten, welche Vorbereitungen wir an Bord noch so trafen und ob wir unsere ToDo-Liste abgearbeitet hatten, seht Ihr gleich im Video.
Außerdem das unvermeindliche, wechselhafte Wetter im April. Meine Güte hatten wir viel Starkwind aus der falschen Richtung. Boa, waren wir irgendwann genervt von Wind und Regen und Sand und Bootskrängung und Starkwind und…
Zum Glück hatten wir Freunde zu Besuch im Hafen und verbrachten mit der Crew der RONJA u.a. einen unvergesslichen Tag im Landesinneren.
Über die Raguser Erzeugergemeinschaft konnten wir eine Einladung auf den ökologischen Bauernhof ALBACARA wahrnehmen
und tauchten tief in die Abläufe auf einer Oliven-, Weizen- und Ziegenfarm ein. Herrlich!!
Im fachmännischen Outfit lauschten wir den Erklärungen der Jungunternehmer über ihr äußerst nachhaltiges und erfolgreiches Unternehmen und gaben uns redlich Mühe, die Käseproduktion zu erlernen.
Welche Sorte wir herstellten, wie der Prozess funktioniert und wie wir uns dabei anstellten, seht Ihr gleich.
Nun aber zu den Stars auf dieser Farm:
200 Ziegen leben durchschnittlich auf ALBACARA, hauptsächlich Damen, dazu fünf kräftige Kerle und die kleinen Gesellen in diesem Stall:
Sicherlich habt Ihr auch grad Kopfkino, wenn es um einen Ziegenstall geht, oder? Vor allen Dingen dürftet Ihr sofort an den typischen Ziegengeruch oder auch -gestank 🥴 denken. Aber, weit gefehlt. Sowas von sauber und gepflegt, so wenig Ziegengeruch und schon gar kein Käsegestank. Kaum zu glauben. Aber, in einem hochmodernen Betrieb funktioniert das so. Und die Tiere sind auch wirklich nett anzusehen und können wunderbar zurück gucken.
Selbst in diesem Gehege bei den großen und kleinen Borstenviechern ging es sittsam daher.
Selbstverständlich konnten wir mittags verschiedene Käsesorten probieren, deren selbstgemachtes Urkorn-Brot und Olivenöle verkosten und das Ganze mit leckeren Cannoli beenden. Ein ganz besonderer Tag.
Dann war es aber auch wirklich bei uns soweit, und wir verließen den Hafen, der nun sechs Monate CARLOTTAs Zuhause gewesen war. Blauer Himmel, warme Temperaturen und passender Wind. Und so segelten wir in einer nicht geplanten, aber einfach logischen Flottille in Richtung Osten. Unser Pulk bestand aus sieben Schiffen, der in einem Schlag an die Ostküste Siziliens, nach Syrakus wollte. Los ging’s, 59 Seemeilen lagen vor uns ⛵️⛵️⛵️🤩😊😊 .
2. Mai 2024 – Leinen los vom Winterlager in Marina di Ragusa
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