Nyköping

Montag Vormittag hatten wir eine eher kurze und eigentlich zwei-geteilte Strecke vom Ankerplatz bei Fagarö bis zum Hafen von Nyköping vor uns.

Die erste Hälfte nennen wir mal Genuß- und Gemütlichkeitssegeln, je nachdem, ob wir in der kurvigen Fahrrinne am Wind oder mit achterlichem Wind segeln konnten.

Hübsch war es auf jeden Fall weiterhin.

 

Der zweite Teil beinhaltete dann die 45 Minuten Zufahrt in den Hafen von Nyköping entlang einer dicht betonnten, schmalen Fahrrinne durch eine große, schilfbewuchsene Flachwasser-Bucht. Also nicht wirklich spannend, ganz hübsch, aber an dem Tag für uns großteils nicht besegelbar.

Wir vermuteten, dass der Gästehafen aufgrund dieser langen Zufahrt, trotz Hauptsaison, so leer war. Dafür gab es ein super nettes und sehr gut organisiertes Hafenmeisterteam einschließlich dieser Haus- äh, Hafentiere,

eine gute Lage dicht an der Stadt sowie direkt an einer Ruder-Rennstrecke.

Diese Sportanlage liegt zwischen dem Gäste- und einem Vereinshafen und ist zur Fahrrinne hin durch einen 1,5 km langen Fußgänger-Steg begrenzt. Eine Parkanlage schließt auf der anderen Seite an, und auch in Nyköping hat man alte Hafenanlagen und -gebäude modernisiert und aufgehübscht.

Überhaupt machte die Stadt einen sehr gepflegten Eindruck auf uns, und es muss ein gewaltiges Budget für die Grünanlagen und Deko-Bepflanzungen geben. Die Experten sorgten wirklich für geschmackvolle Farbenpracht an allen Ecken.

Durch die Stadt, die übrigens eine der ältesten Städte Schwedens ist und in 1187 gegründet wurde, zieht sich der Fluß Nyköpingsan.

Vorbei am alten Schloss, dem Nyköpinghus, mit Blick auf eine alte Brauerei

und weiteren historischen Gebäuden.

Entgegen unserer Fotos der letzten Wochen sieht man hier ja mal Bewölkung…ja, ein kleineres Sturmtief zog vorbei bzw. nachts über uns hinweg, so dass wir zwei Nächte in Nyköping blieben.

Mittwoch morgen konnten wir den Wind in Richtung Südwesten rund drei Stunden nutzen, und dann musste das Iron-Sail wieder ran. Andere hatten da mehr Glück…

Ein kleiner, historischer Begleiter in der Inselwelt

Da das wellenfreie Fahren durch die Schärenwelt bei bedecktem Himmel einfach so lief, motorten wir ganze 45 Meilen und weitere sieben Stunden bis nach Batsviken.

Anhand dieser Bilder im Hafenguide schien es die perfekte Ankerstelle bei Nordostwind zu sein.

Die Idee hatten allerdings nicht nur wir, und so lagen bereits gut 12 Yachten inkl. drei Felsenankerer vor Ort. Wir fanden eine Lücke hinten durch vorm Wald mit Blick auf eine hohe Felswand.

Wir wunderten uns über die individuelle Ausrichtung der Schiffe, denn, normalerweise richten sich ankernde Schiffe ja mit dem Bug in den Wind aus. Hier klappte das aber nur bei den Yachten, die auf der westlichen Seite lagen. Wir anderen, die östlich vor der steilen Fels- und Waldseite lagen, drehten uns zur Mitte der Bucht, den anderen entgegen. Sah echt schräg aus… Tatsächlich lag die Bucht “im Tal” und sorgte wohl für unterschiedliche Windströmungen oder Fallwinde, wenngleich diese auch recht schwach waren. Eine ruhige Nacht hatten wir aber trotzdem. 🙂

 

29.7. von Fagerö nach Nyköping – 36. Etmal – je 4 Meilen Segeln / Motor

31.7. von Nyköping nach Batsviken – 37. Etmal –
59 Seemeilen gesamt: 12 segelnd und 47 unter Motor