Högsara und noch ein Highlight

Wir schnappten uns unsere Fahrräder und fuhren den Waldweg von unserem Liegeplatz aus in Richtung Osthafen. Irgendwie ungewöhnlich, dass so eine Insel gleich zwei Häfen im Angebot hat, allerdings wird sie auch ganzjährig durch eine Fährverbindung bedient, so dass die Versorgung garantiert ist. Und diese wird gebraucht auf Högsara…

Es gibt zwei Anziehungspunkte für Gäste auf dieser Insel, und der eine ist im Osthafen zu finden. Die “Rumpan Bar” gehört zum Hafen und richtet sich an Yachties, die etwas mehr Action erwarten. Entsprechend liest sich die Beschilderung auf dem Hafenvorplatz 🙂 :

Wir nutzten lieber einen kleinen Weg auf eine Anhöhe und genossen die Aussicht von dort.

Der zweite Tourimagnet auf Högsara ist das Restaurant-Café Farmors, dem wir uns auf keinem Fall entziehen wollten. Also wieder auf die Räder und zurück ins “Landesinnere”.

Ein muggeliges, kleines Café im Landhausstil

mit herrlichem Garten

und in höchsten Tönen gepriesener Küche. Die Tortenauswahl soll zum Niederknien sein. Und wenn unser Salat nicht so lecker und riesig gewesen wäre, hätte ich für nichts garantieren können. 🙂 http://www.farmorscafe.fi/en

Am nächsten Tag erkundeten wir weitere Ecken auf Högsara, radelten zur Nordseite

und dann wieder durch Wald, Felsen und Wiesen zum Weststrand.

Die Ostsee hat hier schon (!) 15 Grad, was uns durchweg als ausreichend warm attestiert wird. Nun ja, es gibt halt viele Interpretationen von “warm”.

Auf dem Rückweg erlagen wir der Anziehungskraft des Farmors Café und entdeckten, dass dort ein besonderer Markttag stattfand. Auf dem Gelände waren kleine Stände aufgebaut, an denen regionale Leckereien, Kunsthandwerk, Nippes und Trödel verkauft wurden. Wir verfielen hier der Rhabarber-Ingwer-Marmelade eines finnischen Ehepaars und deckten uns für die Rückfahrt mit zwei Gläsern ein.

Die musikalische Begleitung passte zur Umgebung und hat uns unseren östlichen Standort nochmals deutlicher gemacht. Wenn Finnen Englisch sprechen, hört man schon mal einen harten Akzent; eben entsprechend ihrer Landessprache, die in unseren Ohren wirklich sehr anders klingt. Beim zweiten Lied hört man das auch:

Zurück im Hafen erwartete uns ein sehr voller Steg, so dass wir die Flucht vor den Menschenmengen antraten. Bevor wir allerdings wieder einen Ankerplatz ansteuerten, näherten wir uns der Fäkalienabsaugstation, die in der Bucht fest installiert ist. Größere Häfen bieten das meist direkt an einem Steg an; aber hier in dieser Inselwelt mit ihren Naturhäfen, haben die Behörden diese Anlegestationen immer mal wieder gut sichtbar in den Buchten platziert. Auch, wenn es keine entsprechende gesetzliche Vorschrift gibt und man auf Freiwilligkeit setzt, nutzen erfreulicherweise viele Sportboote das Angebot.

So auch wir.

Die weitere Tour führte uns knapp eine Stunde später in eine lange Bucht hinein, die wir erstaunlicherweise ganz für uns hatten. Natur pur, einen lazy Abend, dazu einen Seeadler und morgens eine ungemein friedliche Stille bei glattem Wasser. Seht selbst:

Diese Bucht findet man nur, wenn man mit entsprechendem Blick auf die Seekarte schaut. Wir erklärten uns die Einsamkeit dort so, dass die meisten mit Kind und Hund unterwegs sind und unbedingt an Land wollen. Und da es in Puranpaaviken nur Privatstege gibt und Felsenankern nicht möglich ist, mangelt es für viele an Attraktivität. Zum Glück!!!!! 🙂

Purunpaaviken

Morgens erschien es uns vollkommen unangemessen, per Motor aus der Bucht zu fahren, und so hissten wir die Genua bereits beim Ankeraufziehen. Mit Schnecken-Racer-Geschwindigkeit von rund vier km/h segelten wir wieder in Richtung Kasnäs – diesmal aber in den Norden der Insel an einen Privatsteg.

18.7. von Högsara nach Purunpaaviken – 26. Etmal – 5 Seemeilen – Motor

19.7. weiter nach Kasnäs Finnvik – 27. Etmal – 5 Meilen: 2 Segeln/3 Motor