Optimierungen abgeschlossen

Wir haben Carlotta ja “mit” einem Reparaturrückstand erworben, der in der Nordship Werft bis Anfang Mai aufgearbeitet wurde. Und da kann man sich natürlich fragen, was dann eigentlich noch zu verbessern war und was wir den ganzen Mai in Boltenhagen gemacht haben.

Immerhin haben wir fast jedes Wochenende an Bord verbracht und waren doch nur 1x Segeln. Meistens waren wir mit Zollstock, Schraubenzieher oder Akkuschrauber bewaffnet, haben Bodenluken oder Schapps geöffnet, Kabelwege verfolgt, neue Kabel verlegt und Überflüssiges demontiert.

Manche Optimierungen sind individuelle bzw. nützliche Verschönerungen wie z.B. neue Fenderleinen, Verdunkelungsvorhänge im Schlafzimmer (Dankeschön, Elke, fürs Nähen!) ein neues Geschirr oder bruchsichere Weingläser – praktisch verstaut.

Dann natürlich-praktisch Sinnvolles, wie eine taghelle Beleuchtung in der Backskiste und das dortige Schubladensystem, die ausziehbare Schublade für Töpfe und dergl. in der Pantry und die Wasserfilter, die uns keimfreies Trinkwasser aus dem Tank ermöglichen. In diese Kategorie gehört auch erstmals ein Fernseher, der uns bei Schlechtwetter die Hafentage verkürzen kann. Immerhin haben wir ja eine zweite Sitzecke, die genutzt werden will.

Wantenschoner putzen, die Heckdusche gangbar machen, eine neue Vorsegel-Persenning aufziehen, Fender aufpumpen, Relingdrähte spannen und die vielen Leinen des Vorbesitzers sowie unsere bisherigen durchsehen und aussortieren. Ein Bodenfach-Deckel hakte so sehr, dass wir ihm mit Hilfe des Hobels gangbar machten.

So lassen sich Stunden verbringen.

Die dritte Kategorie ist die Umfassendste und für uns Wichtigste, da es um zeitgemäße Technik sowie Sicherheit an Bord geht. Hierzu zählen Rauchmelder unter Deck, eine neue Lifesling, also ein Rettungsring mit Schwimmleine sowie die Montage der Rettungsinsel am Heck. Der aufwendigste Part war sicherlich die Elektronik.

Wir wollten wieder ein aktives AIS Automatic Identification System installieren, durch das wir von anderen Schiffen frühzeitig gesehen werden und wir natürlich auch den Kurs näher kommender Schiffe im Blick haben.

Dann haben wir ein zweites Funkgerät installiert, damit auch draußen im Cockpit gefunkt werden kann (das erste ist fest unten im Salon eingebaut). Sowie ein mobiles, wasserdichtes Handfunkgerät, das im Notfall mit von Bord genommen werden kann. Cockpitnahe USB-Ladebuchsen, um das iPad mit der Navi-App mit Strom zu versorgen. Wir haben zwar ein Multifunktions-Navi am Steuerstand, aber wir stehen auf redundante Lösungen und wollen immer mindestens ein Back-up zur Verfügung haben. Außerdem halten wir iSailor für das bessere Navigationstool (ok, Papierkarten haben wir teils auch noch…Zirkel und Lineal nicht zu vergessen… :-)).

Absolut notwendig ist natürlich auch das WLAN an Bord. Hier haben wir unser bewährte Methode mit einem Router installiert, der Hafen-WLAN verstärkt oder mittels einer lokalen SIM-Karte allen Geräten zur Verfügung stellt.

Mit einem Strahlen in den Augen hat Micha dann den Batteriemonitor in Betrieb genommen, der uns über den Zustand unserer Batterie-Bänke informiert: Ladezustand, aktueller Verbrauch und Restkapazität – nichts wird mehr dem Zufall überlassen. Alle Daten stehen auch online zur Verfügung, damit der Skipper auch zuhause sehen kann, wie es den Batterien geht.

All das wird begleitet durch stetiges Verstauen und Umräumen. Ein neues Schiff in Besitz zu nehmen, ist, wie nach einem Wohnungsumzug, alle Räume und Schränke zu bestücken. Mit dem Unterschied, dass wir hier “nur” ca. 20 qm zu bewohnen bzw. zu füllen haben. Micha kommt es fast wie ein Wunder vor, dass ich die Mengen, die wir jedes Wochenende an Bord karren, sinnvoll verstaue. Aber, dafür ist Nordship (oder auch vorher die Hallberg Rassy) bekannt: jede Lücke, jede Ecke oder jedes Bodenfach kann genutzt werden. Wir haben jetzt z.B. ein Fach unter der Salon-Sitzbank, in das wir zwei Klappräder sowie unser Schlauchboot verstauen – und dann würde da immer noch was hineinpassen. Echt toll.

Wir fühlen uns total gut gewappnet für unseren diesjährigen Sommertörn, der uns mehrere Wochen in die schwedische und finnische Schärenwelt führen wird. In diesem Sinne:

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