Endlich abgelegt in Almerimar – mit Video

Fast vier Wochen haben wir noch an Bord in Almerimar verbracht, bis wir endlich ablegen konnten – wir hatten mit maximal zwei bis drei Wochen gerechnet. Von Tag zu Tag schauten wir mit wachsender Unruhe auf die Wetter-Apps. Windy, Windfinder und Predict Wind waren sich einig: die Starkwindfronten aus Ost/Nordost hatten die Oberhand und wurden höchstens mal kurz von einem Sturm aus West abgelöst. Leichte Brisen, moderate Winde oder gar Windstille scheinen Fremdworte für das Märzwetter an diesem Küstenabschnitt Andalusiens zu sein. Von dem wiederholt rieselnden Saharastaub gar nicht erst zu sprechen.

Aber, dann war es endlich so weit. Genau ein Tag, nämlich Montag, der 21. März sollte unser Abreisetag werden. Mit bangem Blick beobachteten wir die Wetterentwicklung ab Sonntag, die unser Zeitfenster bereits verkürzte, waren jedoch wild entschlossen. Es musste einfach klappen!

Und wie das dann alles funktionierte, wo uns die erste Etappe hinführen sollte und letztendlich hingeführt hat und welche Wellenhöhe uns überhaupt keinen Spaß macht, haben wir im Video zusammengefasst.

Es war ein wirklich großartiges Gefühl, wieder unterwegs zu sein. Natürlich ist es per se schon schön, einfach an Bord zu leben, aber noch viel schöner ist, wieder auf Reisen zu sein.

Wieder Neues entdecken, Pläne machen, diese anzupassen oder zu verwerfen, sich dem Unbekannten stellen und wieder richtig mit unserem Schiff verwachsen. Durch die Wellen gleiten oder auch einen wilden Wellentanz erleben, die Natur ganz hautnah spüren. Sich lebendig fühlen!

Aber, mal was ganz anderes.

Was mich wirklich begeistert, ist, die spanische Art sich in den Restaurants an der Straße oder an der Promenade zu treffen und gemeinsam zu essen. Wir sahen in Almerimar und dann auch in Garrucha viele große Restaurants, die in der Vorsaison meist leer stehen. Aber, sobald die Sonne rauskommt, und auf jedem Fall am Wochenende, sind mittags alle Tische besetzt. Freunde, Kollegen, Familien, Touristen…alle sitzen beieinander und essen gemeinsam. Fröhlich, lebhaft, laut. (Für die Abende können wir das, jetzt so Mitte März, noch nicht beurteilen – es wird kühl, und wir verkrümeln uns unter Deck.)

Vielleicht haben ja alle den großen Wunsch – nach den strengen Coronazeiten – Menschen außerhalb der eigenen vier Wände zu treffen. Und die Gastronomie zu unterstützen. Oder halt Hunger. Aber ganz wahrscheinlich liegt es einfach an der spanischen Kultur und Mentalität. Irgendwie ist es schön, diese kraftvolle und präsente Art, zu beobachten und zu erleben.

Ich bin mir sicher, bald bin ich entweder so entspannt und spanisch-assimiliert, dass mich die dazu gehörende Lautstärke nicht nervt oder, ich sehne jede menschenleere Ankerbucht herbei, um diesem Trubel zu entfliehen. 😉

Mal sehen, wie es mit uns weitergeht und wo wir landen. Wir sind gespannt!

 

 

1. Etmal am 21.3. von Almerimar nach Garrucha – 67 Meilen unter Motor.