Schon mal von der Formel für ein langes Leben gehört? Für uns kam der entsprechende Artikel im Hamburger Abendblatt genau zum richtigen Zeitpunkt. Immerhin waren wir am 3. Juni 2022 genau ein Jahr auf Langfahrt und machten uns so unsere eigenen Gedanken zu unserem aktuellen Lebensmodell und unserer Zukunft.
So ganz profan und ohne Zeitungsartikel hätte ich spontan gesagt: aktiv bleiben, Abwechslung gestalten, offen und neugierig durchs Leben gehen bzw. fahren 🙂 , immer positiv denken und gesund ernähren. Hm, wahrscheinlich geht das noch eine Spur professioneller, aber dazu später.
Hilfreich ist bestimmt immer auch ein Aufenthalt in schöner Gegend bei wolkenlosem Himmel und blauem Meer…
Ein Stop in diesem Hafen war für uns ein Muss. Immerhin hätten wir dort schon Anfang Mai für mehrere Tage gelegen, als unsere Tochter im Nachbarort Urlaub machte. Die damalige Sturmfront aus Nordost ließ uns in den größeren und besser geschützten Hafen von Porto Cristo ausweichen. Übrigens ist so eine Umbuchung bei den kommunalen Häfen auf Mallorca nicht umsonst, vielmehr kostet es € 37,- pauschal 🙄 . Wenn man bedenkt, dass der Mini-Hafen Cala Bona uns vor vier Wochen € 25 pro Nacht plus Mwst. gekostet hätte, und nun € 39,- plus, dann schmerzt das etwas. Aber, wer lange leben möchte, hakt sowas schnell ab und schaut nach vorne 😀 .
Wie schon erwähnt, hilft gute Ernährung in solchen Fällen auch immer… vor allen Dingen für den Geschmack und die Seele… 😀
Aber ernsthaft, die Ergebnisse der aktuellen Studie aus der Universitätsmedizin Greifswald (Prof. Susanne Wurm) sind beeindruckend: “Menschen, die mit dem Älterwerden persönliche Ziele und Pläne verbinden, leben länger. Ihre Lebenserwartung erhöht sich um bis zu 13 Jahre” schreibt das Abendblatt in seiner Ausgabe vom 28. Mai. “Es macht einen großen Unterschied für die Langlebigkeit, wie stark Menschen Ideen verwirklichen oder etwas Neues lernen…das Empfinden von Sinn im Leben ist eine wichtige Energiequelle und somit ein Lebensantrieb. Wenn wir diesem Bedürfnis nachgehen können, kann das unser Leben verlängern”. Prof. Wurm rät, offen und neugierig zu bleiben, Neues auszuprobieren und in jeder Hinsicht beweglich zu sein – im Kopf wie mit dem Körper.
Da sag ich mal: SeglerInnen hergehört! Das passt doch soooo gut zu uns. Wer jetzt noch das Reisen ins Unbekannte als Plan formuliert und dieses Ziel wirklich angeht, kann nur gewinnen. Natürlich gehören Niederlagen und Verluste auch dazu. Die Kunst ist laut Prof. Wurm, die Balance zu finden zwischen dem Verfolgen seiner Ziele, also dem, was einen antreibt und ausfüllt, und dem Loslassen dessen, was man nicht ändern kann.
Micha spricht so was Ähnliches in seinem Fazit aus: Machen ist die Devise! Und, wenn wir bald neben bzw. nach Spanisch auch noch Italienisch lernen, kommt doch sicher noch ein Lebensjahr oben drauf… 🙂 🙂
(Zu den Studienergebnissen gehören natürlich noch diverse weitere Inhalte, und ich kann jedem nur empfehlen, da mal tiefer reinzulesen).
Wie geplant, legten wir nach zwei Nächten ab und wollten eigentlich wieder ankern. Zum Glück haben wir im Windfinder auch den Super-Forecast inklusive Nachtvorhersage geprüft und
– tata – da sollten doch glatt Böen, eventuell mit Gewitter, in den Morgenstunden durchziehen. Sicherlich tragen Risikoabwägung und Sicherheitsentscheidungen auch zum längeren Leben bei… 😉 , so dass wir uns umentschieden. Geschützte Buchten an Mallorcas Ostseite sind ja rar, und wir peilten daher die große Bucht bei Portocolom an.
Im Video zeigen wir gleich die Vielfalt in Mallorcas größtem Naturhafen. Dort stehen den Gästen und örtlichen Dauerliegern bzw. Fischern zwei Marinas, ein paar Ankerplätze und drei Bojenfelder zur Verfügung.
Wir baten über Funk um einen Bojenplatz und waren begeistert von der Professionalität und dem Service des Club Nautic und seiner Marineros. Wer nicht unbedingt am Steg liegen will, spart hier richtig Geld: unter 12 Meter Bootslänge kostet es pro Nacht im Juni
€ 30 an der Boje,
€ 80 am Schwimmsteg des Club Nautic und
€ 45 am kommunalen Hafenponton.
Wir erlebten in unseren sieben Tagen in dieser Bucht die volle Vielfalt der Möglichkeiten. Wetterkapriolen eingeschlossen. Echten Sommer natürlich auch.
Aber vor allen Dingen jährte sich der Tag unserer Abfahrt in Hamburg im letzten Jahr. Am 3. Juni 2021 hatten wir in Hamburg-Finkenwerder abgelegt und waren tief in unser neues Lebensmodell eingetaucht. Oh man, was haben wir seitdem alles erlebt!! Gut für uns, dass es diesen Blog und die Videos gibt, sonst würden so viele kleine Erlebnisse und Emotionen einfach untergehen. Ist halt wie ein Tagebuch.
Unsere Sichtweise auf diese Zeit mit ihren Höhen und (wenigen) Tiefen sowie ein Fazit folgen gleich im Film. Hierzu gibt es nämlich ein Interview mit der Carlotta-Crew 🙂 .
Lasst Euch in den folgenden 22 Minuten einfach gut unterhalten und schreibt uns Eure Gedanken zum Rückblick, Eurer Lebensformel oder auch allgemein zum Video einfach in die Kommentare bei YouTube. Und, wer Lust hat, uns ein Dankeschön fürs visuelle Mitnehmen zu schicken, klickt gerne auf das Eis-Foto im Abspann und spendet bei PayPal ❤️.
Bis 3. Juni: 25 Etappen mit 672 Meilen in 2022
Seit Reisebeginn in Hamburg: 3236 Meilen bzw. 5209 Kilometer und immer knapp über 50% davon segelnd!!
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.