Nach unserem ersten, langen Trip vom Sommerlager zur Insel Ponza, standen nun vier herrliche Ankertage an dieser grandiosen Felsenküste an. Schon irre, was die Natur – in diesem Fall die Vulkane – geschaffen haben. Wir hätten nie gedacht, das WEISS und GELBGOLD die vorherrschenden Farben vulkanischen Ursprungs sein können.
Wir erkundeten sechs verschiedene Ankerplätze bei sehr sonnigem Hochdruckwetter, natürlich vorrangig per Dinghi. Unser Favorit wurde dieser hier:
Das farbintensive Felsgestein beeindruckte uns immer wieder:
An Land kamen wir leider nur von zwei Plätzen aus. Denn, die schmalen Strandabschnitte vor den Felsgiganten sind fast alle gesperrt. Großflächig liegen rote Bojen als Sperrzone im Wasser aus, um das Annähern und Betreten zu verbieten – es droht überall Steinschlag. Dann hielten wir uns eben an vorgelagerte Felsformationen und entdeckten inmitten eines scheinbar langweiligen grauen Steins einen Farb-Hotspot ungeahnter Dimension. Im Video nehmen wir Euch gleich mit auf diese Erkundungstour in dieses Szenario:
So wie Ponza die größte der pontinischen Inseln im Thyrrenischen Meer ist, so ist ‘Ponza Stadt’ der größte Ort auf dieser Hauptinsel. Und, so wie die ganze Insel wie eine Sichel geformt ist, so formiert sich die Bebauung des Ortes wie in einem Amphitheater um den Fischerhafen.
Die Insel und somit auch der Ort sind fast menschenleer. So Anfang Oktober ist absolute Nebensaison, und kaum ein Geschäft bzw. Restaurant hatte geöffnet. Da passt der Spruch noch besser, dass Ponza wie Capri sei – nur, ohne Touristen… 😉 Selbst uns war es schon fast zu ruhig, und das will ja was heißen.
Auf unserem Weg Richtung Südosten besuchten wir die nächste der pontinischen Inseln: Ventotene. Dort lässt sich vor lauter Naturschutzzonen nur direkt vorm Hafen ankern, was eine blöd-schwellige Nacht bedeutet hätte. Also in den sauren Apfel beißen und in den Hafen fahren – wobei, so sauer war der gar nicht. Immerhin handelt es sich bei dem Porto Vecchio um einen uralten Hafen, in dem schon die Römer angelegt hatten. Alte, fette Felsen sind überall noch zu sehen. Und, wie schmal die Einfahrt und die Gasse sind, zeigen wir im Film.
Laut Hafenguide Navily sollten wir hier € 80,- pro Nacht bezahlen, hätten aber Strom und Fischwasser inkludiert. Frischwasser war leider nötig, nach so vielen Ankernächten seit Ostia/Rom, denn unser Watermaker verweigerte erstaunlicherweise seinen Dienst. Grrrr 👿 Er ließ sich aus dem Sommerschlaf nicht wieder erwecken, und nach diversen Kontakten mit dem Hersteller wurde eine defekte Platine als Übeltäter identifiziert (und die wird uns nun ins Winterlager nach Ragusa geschickt). Ein schlechtes Gewissen wegen des Wasser-Tankens auf einer kleinen Insel, muss man bei Ventotene nicht haben. Dort sind große Meerwasserentsalzungsanlagen installiert, so dass ausreichend Trinkwasser zur Verfügung steht. In der Nachsaison sowieso.
Außerdem gelang es uns, beim Marinero einen Rabatt von 10 Euro auszuhandeln – wir waren friedlich gestimmt.
Die Straßen und Häuser oberhalb des Hafens trugen noch zur guten Stimmung bei. Einfach nur farbenfroh und sympathisch:
Abfahrt am nächsten Mittag, genau passend zum einsetzenden Wind, der uns rüber nach Ischia wehen sollte. Herrlich, wir genossen gemütliches Gennakersegeln vorm Wind und haben einen Großteil der Strecke auf den Motor verzichten können. Ganz Mutige wären vielleicht bis in die Ankerbucht gesegelt; wir wollten den Anker aber zumindest mit dem Rest Tageslicht sicher setzen können. Die Anfahrt auf die Südwestseite Ischias ist aber auch unter Motor bei diesem Abendlicht echt hübsch:
Was für ein Timing: um 18.30 Uhr schaukelten wir gemütlich vor Anker und waren happy 15 Minuten vor Sonnenuntergang angekommen.
Während die Sonne abends hinter den Felsen verschwand, hatten wir sie morgens prachtvoll im Blick.
Unser Ankerplatz lag vor Sant’Angelo; der einzigen Bucht im Süden Ischias, in der Ankern gestattet wird. Die Uferabschnitte sind in Naturschutzzonen eingeteilt, für die man für wenige Stellen Genehmigungen zum Ankern erwerben kann. Haben wir probiert, aber, uns hat sich die Website nicht erschlossen… kontrolliert wurden wir aber auch nicht 😉 .
Wären die Häfen rund um Ischia nicht alle so teuer, hätten wir uns diese, besonders wegen ihrer Thermalquellen bekannte Insel, sicher intensiver angeschaut. Minimum € 75,- pro Nacht waren – und sind – uns zu viel. Wohl gemerkt, in der absoluten Nebensaison! Und wir hatten immer gedacht, dass sich die teuersten Häfen im Mittelmeer auf den Balearen befinden. Nein, nein, weit gefehlt. Italien knackt sie alle. In der Hauptsaison geht es dann ausschließlich dreistellig zur Sache.
Der kleine Ort Sant’Angelo ist aber auf jeden Fall einen Besuch wert. Viele bunte Fliesen und Kacheln sind sein Markenzeichen.
Außerdem sind in den Gassen nur schmale Elektrofahrzeuge unterwegs – und Fußgänger natürlich. Der laute Pkw-Verkehr muss außerhalb parken. Seeehr sympathisch.
Und, jetzt ist es soweit. Ihr seid beim Link für das neue Video angekommen und lasst Euch mitnehmen auf unsere Fahrt durch das Thyrrenische Meer. Ob Micha wohl mal wieder angelte??? Welche Fische sich noch so als Begleiter während des Segelns eignen, und wie es Urmels Familie geht, zeigen wir Euch nun in rund 20 Minuten.
Etappe 27. / 2.-4.10. entlang Ponzas Ostküste – 8 Motormeilen
Etappe 28 am 5.10. von Ponza zur Isla Ventotene in den Hafen – 22 Meilen unter Motor – Windstille
Etappe 29. / 6.10. Ventotene nach Ischia – 2 Nächte ankern ( 14 Meilen segelnd, 9 motort)
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