Traumhafte Ankerbucht vs. charmanter Hafen

Mit der Two Rocks Bay hatten wir eine Ankerbucht gefunden, die uns fast perfekten Schutz bei dem anhaltenden Starkwind aus Nordwest bot. Strand, kristallklares Wasser, farbgewaltige Klippen und Höhlen, eine gemütliche Bar mit Weitblick, nette Bootsnachbarn und sommerliche Temperaturen – Herz, was willst du mehr? Warum sollten wir dies Paradies dann eigentlich verlassen?

Und auf so eine Frage gibt’s natürlich mehr als eine Antwort 😉 . Da wäre zum Einen unsere Neugierde, andere Orte zu entdecken und neue Perspektiven einzunehmen. Zum Anderen sind fünf Tage und Nächte schon eine ordentliche Zeit, um eine Bucht und ihr Umfeld ausreichend kennen zu lernen. Außerdem – und vorrangig – bestimmt natürlich auch die Wettervorhersage unsere Reisepläne. Und da geht es um die generelle Windrichtung, die uns ja Richtung Norden bringen sollte, um den Süden Italiens und letztendlich unser Winterlager auf Sizilien zu erreichen. Südöstliche Winde waren also nun vorhergesagt. Naja, und dann wäre da noch das Thema Schwell. Sobald sich der Wind dreht, rollen die Wellen aus anderer Richtung heran, und die Bucht wäre nicht mehr wellenfrei.

Aber noch war es nicht soweit. Erstmal rauf auf’s Board und die entfernteren Klippen und Höhlen anpaddeln. Das farbgewaltige Gestein hatte es uns echt angetan.

Beinahe hätte ich einen Grund vergessen, der uns das Verlassen der 2RocksBay versüßen sollte: es war auf unserem geplanten Kurs achterlicher Leichtwind vorhergesagt…!!!! Und was da bedeutet, wisst Ihr ja und könnt es gleich im Video beobachten 🙂 🙂

Augenscheinlich war nicht jeder happy damit, diese grandiose TwoRocksBay zu verlassen…wehmütige Blicke zurück waren die Folge.

Gefühlt fuhren wir auf dem Weg nach Norden an viel gepriesenen Orten bzw. Ankerbuchten vorbei. Denn, zu gerne hätten wir auch an den Küsten von Paxos und Antipaxos festgemacht und einige Tage dort verbracht. Bei dem instabilen Wetter mit Gewitter und sich schnell ändernden Wind- und Wellenrichtungen hätten wir aber nicht eine wirklich ruhige Nacht vor Anker verbringen können. Und die Promenaden-Liegeplätze im einzigen Hafen auf Paxos lockten uns ganz und gar nicht. Kurzum, diese beiden Inseln sind was für windarme Sommerwochen und nichts für den Herbst.

Letztendlich stand das von uns ausgewählte Ziel den anderen an Attraktivität in Nichts nach. Kleine Inseln bzw. Halbinseln und ein gut geschützter Hafen an einem netten Ort. Wir segelten also nach Syvota, einem Touristenort am Festland.

 

Wir bekamen einen perfekten Platz in der Ecke der Marina, ganz in der Nähe des Fischerhafens und dicht am Ort. Da konnte das Gewitter ruhig kommen.

Von den beiden wichtigen Männern in diesem Hafen berichten wir gleich; mit beiden sollte man sich gut stellen…😉. Zu den beiden noch wichtigeren Bekanntschaften gehörte aber die Crew der SY DIDI, von der wir leider kein Foto in Syvota gemacht haben. Paola und Paolo sind in Italien, in Crotone beheimatet und luden uns zu sich nach Hause sein. Jaja, könnte man denken. Nett gesagt, aber dazu käme es ja bestimmt nicht, oder ??!!!! Allerdings waren wir auch noch einige Meilen von Süditalien entfernt, so dass wir uns dazu noch keine großen Gedanken machten – es lohnt sich aber, diese Anmerkung in Erinnerung zu behalten!!

Paola jedenfalls schoß ein Foto von CARLOTTA, als wir gemeinsam Syvota verließen und Richtung Korfu weiter segelten. Ganz lieben Dank dafür 😘.

Grau und wolkig war es… aber, ganz klar, lange hielt das bedeckte Wetter nicht an. Schon kurz vor Korfu begleitete uns wieder ein blauer Himmel, und die Vorfreude auf diese Insel wuchs.

Nun geht es aber zum neuesten Video für die Zeit vom 1. bis zum 5. Oktober. Lasst uns gemeinsam 27 Minuten im türkisen Wasser schwelgen, herrliche Landschaften und den Vorgang des Halsens bewundern 😉, und dazu einen neuen Hafen kennenlernen. Wir wünschen gute Unterhaltung.

30. Etappe am 2.10. von der Two Rocks Bay nach Syvota, 18 Meilen, davon elf segelnd
31. Etappe weiter am 5.10. nach Korfu in die Garitsa Bay, auch 18 Meilen, leider nur drei segelnd.