Lange Segeltörns und fantastische Erlebnisse in den Häfen

Unsere Rückreise nach Sizilien ging weiter. Die Törns waren anfangs, also vom Norden Griechenland aus, verhältnismäßig kurz mit 25 bis maximal 50 Meilen. Aber nun wurden die Strecken länger.

Dementsprechend gab es keinen Törnstart im Morgenlicht, immer ging’s im Dunklen los. Jedes Mal auf’s Neue aufregend, kein Losfahren ist gleich, keine Hafenausfahrt wie die andere und dazu dunkelschäumende Wellen und ein pechschwarzes Nichts vor uns. Gut, dass es Hilfsmittel an Bord gibt, die uns die Umgebung ‘sichtbar’ machen. Auch gleich für Euch – im neuen Video.

Wir fuhren ja die italienische Stiefelsohle entlang, also in einem Revier, das so gut wie keine Ankermöglichkeiten bietet und man für Schutz ausschließlich Häfen nutzen kann. Und leider sind die italienischen Häfen alle zu teuer. Das Preis-Leistungsverhältnis hatte uns ja bereits letztes Jahr von Rom bis Sizilien nicht gefallen. Und nun irgendwie doppelt doof, so im Oktober. Wo doch unsere Winterpauschale in Sizilien längst angelaufen ist, wir also sozusagen doppelte Hafengebühren zahlen. Aber das ist halt der Preis, wenn man nicht in einem Schlag von Griechenland nach Westen segelt. Und das war uns im Herbst aufgrund der unsteten und Gewitterlastigen Wetterlage eindeutig nicht recht. Außerdem hätten wir uns ja auch das südkalabrische Inland ansehen können. Hätten…. Wenn unsere Tage nicht eh schon verplant waren bzw. die Windvorhersagen mal wieder den Takt vorgaben.

Also, weiter von Santa Maria di Leuca nach Crotone. Satte 71 Meilen, für die wir eigentlich mindestens 12/13 Stunden veranschlagt hatten. Ha! Vonwegen! Rennmodus war angesagt. Carlotta hatte Bock auf Racing ⛵️🤩 Und wie so was aussieht und sich anfühlt, seht Ihr gleich.

Ja, was war denn also der Plan für unseren Aufenthalt in Crotone?

Wir hatten bei unserem Stop in Syvota, am griechischen Festland die Crew der Segelyacht Didi kennengelernt. Paola und Paolo lagen ein paar Tage direkt neben uns, und natürlich kamen wir regelmäßig ins Gespräch. Erleichtert dadurch, dass Paola gutes Englisch spricht. Nach dem fröhlich-leckeren Genuss meines Mandelkuchens erfolgte die Gegeneinladung der beiden Italiener. Nein, nicht auf ihr Schiff, sondern zu sich nach Hause in Crotone. Wir hätten uns nie erträumen können, wo wir dort landen sollten und was wir an dem Tag erleben würden.

Witzig war auch, dass wir von einem uns unbekannten Pärchen hafennah in deren Auto abgeholt wurden und die beiden ebenfalls noch nicht bei Paola zuhause waren. Vier neugierige Menschen trafen auf zwei liebe Gastgeber und deren Freunde.

Überraschend war zusätzlich, dass wir am letzten Oliven-Erntetag vor Ort waren.

Schon mal Oliven gepflückt und dem kompletten Öl-Herstellungsprozess beigewohnt? Wir noch nie zuvor! Also am selben Sonntagnachmittag noch zur Ölmühle auf’s Land, und dort erneut von einer großzügigen Gesten überrascht. Ach, was durften wir alles Tolles erleben. So großartig!!

Und weiter ging die Reise. Weiter ging es auch mit den positiven Überraschungen und fantastischen Erlebnissen. Diesmal im nächsten Hafen in Roccella Ionica.

Was es mit diesem großen Paket auf sich hat,

warum wir im Porto delle Grazie mehrere Tage blieben und wie Ihr an günstige Lithiumbatterien kommen könnt, erfahrt Ihr nun. Im neuen Video, das knapp 30 Minuten lang und mal wieder total abwechslungsreich ist. Auf geht’s, und wir wünschen gute Unterhaltung.

35. Etappe am 12.10. von Leuca nach Crotone: 71 Meilen, davon geniale 69 unter Segel
36. Etappe am 14.10. weiter nach Roccella Ionica: 63 Meilen, davon leider nur acht segelnd