Die rauhen Seiten des Peleponnes

Nach den herrlichen Tagen rund um Pylos waren wir wieder losgesegelt. Weiter Richtung Süden und um den ersten Peleponnes Finger herum. Mit viel Neugierde auf die weitere Landschaft und dies Segelrevier. Und damit waren wir auch schon mitten im Kap-Schlamassel…

Wenn man sich den Peleponnes als eine Hand mit drei nach unten ausgestreckten Fingern vorstellt, dann kann man die vorherrschenden Windverhältnisse recht simpel darstellen. Je dichter an den Fingerspitzen, desto stärker der Wind und, je dichter am Handrücken, desto mehr Flaute war zu erwarten. Und da diese nördlichen Regionen keine extrem interessanten Ziele aufwiesen und man dort jedes Mal hin und wieder weg motoren müsste, hält man sich in den unteren zwei Dritteln auf. Also, unser Einschätzung nach. Und so wollten wir es angehen.

Die Windrichtung ist immer West oder Ost – für uns also lieber mit westlicher Strömung, da wir ja nach Osten wollten. Und direkt an den Kaps kommen natürlich starke südliche und nördliche Komponenten dazu.  Entsprechend verlaufen auch die Wellen, je südlicher, desto stärker und je dichter am Kap, desto höher und konfuser. So die grobe Darstellung. Natürlich gibt es auch windstille Tage, und die nutzt man am besten, um den dritten Finger zu umrunden. Aber dazu später mehr.

Uns war natürlich auch bekannt, dass es so gut wie keine Häfen geschweige denn gut geschützte Marinas gibt. Ankerbuchten sind das Ziel. Und das war uns auf jeden Fall recht. Wähnten wir uns doch nach einer Finger-Umrundung bei Westwind auf der geschützten Seite. Aber, Pustekuchen…

Welche Lösung wir nach dem ersten Kap fanden, wie anstrengend es auf dem Weg zum zweiten Kap und dann auf der Suche nach einer passenden Ankerbucht wirklich wurde, seht Ihr gleich. Wir zeigen diesmal die ziemlich anstrengende Seite unseres Fahrtensegellebens mit einer gehörigen Portion Frust dazu. Aber, keine Sorge, zwischendurch – übrigens genau zu Ostern – fanden wir ein kleines Paradies mit Namen Kotronas.

Wie gerne wären wir dort länger geblieben.

Oder auch in der Bucht vor Gythio. Aber, wenn man seinen Anker nur noch manuell setzen kann und ihn, egal, wie oft er neu gesetzt werden muss, wieder manuell hochziehen muss 🥴, dann siegt der Wunsch nach Festmacherklampen an einem Hafenponton. Zumal sich die Ankerwinde nicht mit Bordmitteln reparieren ließ. Und ein erstes Gewitter für zusätzliche Unruhe sorgte… Mit anderen Worten, alle Pläne über den Haufen geworfen, keine Ruhigwetterpause für uns in Sicht, sondern zielstrebig los in einen sicheren Hafen.

Also, dann mal gut festhalten oder gerne auch mit uns durchgeschaukelt werden und trotzdem die traumhafte Landschaft und die entspannten Segelmomente genießen. Rund um den ersten und zweiten Finger des Peleponnes. Jetzt hier für gut 30 Minuten: