Nach drei Nächten in Västervik gab es keine zwei Meinungen was das nächste Übernachtungsziel sein sollte. Ganz klar: ran an die Steinchen, endlich mal wieder Felsenankern.
Wie so oft in diesen Tagen frischte der Wind mittags ordentlich auf, und als wir Kalmar gegen 11 Uhr verließen, setzten wir gleich hinter der Hafenausfahrt Großsegel und Genua.
Ein sommerliches Frühstück im Cockpit ließ uns die unruhige Bojen-Nacht schnell vergessen und mit Freude auf den Segeltag in Richtung Kalmarsund schauen.
So heftig die Winde während unseres Simrishamn-Aufenthalts auch wehten, so windstill war es am Donnerstag Morgen. Wir hatten eigentlich gleich hinter der Hafenausfahrt leichten, achterlichen Wind erwartet, um erstmals unseren Gennaker zu setzen. Das war aber ein Satz mit X, und wir mussten zuerst drei Stunden unter Motor fahren.
Und da sind wir mal wieder. Kein Segeltörn ohne Stopp in Simrishamn. Ich glaube sogar, wir könnten es anders planen und versuchen, aber Wind und Wetter würden uns immer wieder hierher bringen. Diese Kleinstadt und ihr Hafen ziehen uns magisch an. Allerdings diesmal ganz ohne Reparaturnotwendigkeiten, einfach nur zum Abwettern und Pausieren.
Zwar waren wir wieder morgens unterwegs, aber diesmal ohne uns den Wecker zu stellen. Wer um 21 Uhr ins Bett geht, kann auch früh wieder weiter segeln, vor allen Dingen bei Sonnenschein. 🌞
Und plötzlich ist er da, unser Starttermin für die diesjährige Ostseetour. Vier Wochen intensiver Vorbereitungen liegen hinter uns, in den Kühlschrank passt nichts mehr hinein, alle Schapps, Schränke und Bodenfächer sind gut gefüllt, Wasser- und Dieseltank ebenso und die Route für die erste Strecke nach Klintholm in Dänemark ist im iSailor Navigationstool eingeplant.
Wir haben Carlotta ja “mit” einem Reparaturrückstand erworben, der in der Nordship Werft bis Anfang Mai aufgearbeitet wurde. Und da kann man sich natürlich fragen, was dann eigentlich noch zu verbessern war und was wir den ganzen Mai in Boltenhagen gemacht haben.
Wir ließen den Tag ruhig angehen und legten erst mittags in Fehmarn wieder ab. Es stand ja unsere letzte Etappe an, die uns fünf bis sechs Stunden später in unseren aktuellen Heimathafen führen sollte.