Blitzblanker Himmel lockte uns Samstag aus den Federn und ließ uns früh in Richtung Großenbrode aufbrechen. Die Windvorhersage bescherte uns ein sattes “aus Nord”, was exakt der Kurslinie entsprach, die wir anpeilten. Na toll.
Endlich war es soweit: Mecklenburg-Vorpommern hatte nach den Corona-Beschränkungen grünes Licht gegeben und ließ unsere Vorfreude auf die Überfahrt nach Boltenhagen steigen.
Wenn ich mir das Datum unseres letzten Blogartikels in 2019 ansehe, dann sind wirklich viele Monate vergangen, bis wir wieder ein Lebenszeichen von uns senden. Eigentlich eine ganz normale Winterlager-Zeit, die uns aber diesmal extrem lange vorkam. Wahrscheinlich kein Wunder, sondern dem Corona-Schlamassel geschuldet. Und bei all den unterschiedlichen Entwicklungs- und Öffnungsstadien der Bundesländer, blickten […]
Petrus meinte es dann doch noch gut mit uns am vorletzten Tag in Boltenhagen und beendete den Dauerregen um 16 Uhr. Somit konnten wir den Baum an der Reling verstauen und alles für den Mast-Legetermin am Donnerstag früh vorbereiten.
Freitag Morgen blickten wir auf eine sehr stürmische Nacht zurück, die uns zwei Mal nach draußen trieb, um irgendeinem Geklapper auf die Spur zu kommen. Schon den ganzen Abend über hatte der Wind zugenommen und für ein gewaltiges Pfeifen, Getöse und Geschaukel im Hafen gesorgt.
Mittwoch Morgen um 5.45 Uhr wurde ich vorsichtig mit folgender Frage geweckt: “Darf ich schon ablegen??” Mit anderen Worten, ich durfte liegen bleiben, und Micha vollzog das Ablegen in Simrishamn mal wie ein Einhand-Skipper.
Noch mit leicht geschlossenen Augen verließen wir Hörvik am Dienstag Morgen, um die anstehende Strecke unter Motor möglichst früh bei glatter See zu absolvieren.
Es gab zwei Gründe, warum wir die Hafenparty am Kai in Kristianopel nicht mehr abgewartet haben: die angesagten Gewitter in der Gegend und das Wetterversprechen, ab ca. 14 Uhr passenden Segelwind für die Strecke in der Hanöbucht zu liefern.
In den lauten Stunden bis Mitternacht hatte ich mir mehrfach überlegt, ob wir diesem unschönen Tagesausklang irgendwie hätten entgehen können (ok, Nora + Sebastian, wir hätten Euch nach Sandvik folgen können…:-) ). In Borgholm siegte von der Lautstärke her die Hotelbar und zwar so heftig, dass meine Pfanne und die Bleche im Ofen klirrten !!!! […]
Donnerstag Morgen hatten wir die große Hoffnung, dass wir bei Windstärke 3-4 die lange Strecke nach Figeholm auf der steinfreien Seite der Ostsee segeln konnten. Von Batsviken aus war es nur eine halbe Stunde unter Motor, bis wir “draußen” ankamen und … sofort von den Wellen durchgeschaukelt wurden.