Genauso, wie wir schon immer nach Meganisi wollten, musste ein Stop auf der Insel Atokos sein. Irgendwer erzählte immer mal von schwimmenden Wildschweinen an den Stränden dieser kleinen Insel. Natürlich mussten wir uns selbst davon ein Bild machen. Aber, was für ein beschwerliches Ankern stand zuvor auf dem Programm?! Der Tag fing eigentlich genial an. Mittags von Astakos abgelegt, vier Stunden bester Wind zum wellenfreien Kreuzen, und dann das…
Die Insel Atokos ist im Privatbesitz, normalerweise unbewohnt, sehr bergig und bietet eigentlich nur ein paar Ziegen eine menschenfrei Heimat. Es gibt nur eine große Bucht mit Strand, vor der gut frei geankert werden kann, die One House Bay. Tatsächlich stehen dort oberhalb des Strandes ein Haus und eine kleine Kapelle. Und genau an diesem Strand sollen die Schweinchen immer gesichtet werden. Entdeckt haben wir sie dann auch, wie Ihr gleich im Film sehen könnt, allerdings waren wir – wie einige gleichzeitig eintreffende Yachten auch – chancenlos, einen sicheren Ankerplatz zu erwischen. Und, obwohl dort starke Fallböen herrschten, konnten wir uns nicht vorstellen, dass es auf der Südostseite der Insel ähnlich zugehen sollte. Denn, der Wind kam wie üblich nachmittags im Ionischen Meer aus Nordwest…
Wir fuhren also zwei Meilen weiter, in den Südosten der Insel. An dieser Stelle hätte eigentlich Windstille herrschen müssen. Perfekt für uns, um das erste Mal mit unserer neuen Schwimmleine vom Heck aus an Land festzumachen. Aber, seht selbst, mit welchen Problemen wir zu tun hatten. Ich war nach gut zwei Stunden Ankerversuchen einfach nur fix und fertig.
Dann, der Morgen danach:
Traumhaft türkis-schimmerndes Meer, eine absolut glatte Wasseroberfläche und glückliche Crewmitglieder an neuem Lieblingsplatz.
Zu unserer aller Glück fehlten eigentlich nur noch die Borstenviecher 😉 . Einige Male hatten wir schon Geräusche aus den bewachsenen Klippen gehört; Steine polterten ins Wasser, aber zu sehen war kein Tier. Bis diese Familie plötzlich am Strand auftauchte.
Wir fuhren sofort mit unserem Schlauchboot an den Strand. Allerdings blieben wir im sicheren Dinghi und versuchten, etwas Abstand zu halten. Keine Chance. Die Bache war sowas von zudringlich und ohne Ängste vor Menschen. Die Tiere waren es sicher gewohnt, gefüttert zu werden.
Letztendlich waren sie harmlos und verdrückten glücklich und gierig unsere mitgebrachten Leckereien.
Da wir überhaupt keine Lust hatten, einen zweiten Starkwindnachmittag dort zu verleben, segelten wir gleich am nächsten Mittag weiter. Wieder Richtung Norden. Mehr in den Schutz der größeren Inseln. Und somit nach Kastos, in die Ankerbucht vorm Hafen.
Die Nachmittage waren dort auch windig, und die Bucht sowie der Hafen waren am Wochenende proppenvoll. Aber, alles deutlich harmloser und ungefährlicher als in der engen, steilen Bucht bei Atokos. Der Hafenort lebt davon, dass Crews bzw. Urlauber abends die Tavernen füllen, entsprechend hoch waren die Preise. Außer einem Mini-Market und einer sehr touristischen Boutique, gab es dort wenig zu entdecken. Die umgebende Natur ist allerdings bezaubernd.
Warum wir dort mit unserem Tauchkompressor CARLOTTAs Rumpf entlang getaucht sind und was es dabei zu entdecken gab, seht Ihr nun im neuesten Video. Gut 20 Minuten nehmen wir Euch mit auf unsere Tage und Segeletappen zwischen dem Festland und zwei Inseln. Viel Vergnügen.
13. Etappe am 6. Juni von Astakos nach Atokos – 22 nm, davon 16 gesegelt
14. Etappe weiter nach Kastos – 8 nm, davon. 5 gesegelt
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